Auf den Spuren der Resilienz

Was können wir tun, um das Immunsystem der Psyche zu stärken?

Jedes Jahr bestimmen wir für den Tag der Kranken, der jeweils am ersten Märzsonntag stattfindet, ein Motto als Leitmotiv für das entspre­chende Jahr. Dazu werden dann Fakten zusammen­gesucht und Unterlagen ausgear­beitet. Als wir letztes Jahr Ende April anfingen, über das Thema von 2021 nachzu­denken, war bereits absehbar, dass uns die Corona-Pandemie wohl noch länger beschäftigen wird. Dem Vorstand und auch mir war es deshalb wichtig, dass wir in dieser gesell­schaftlich anspruchs­vollen Zeit ein Motto wählen, das Mut und Zuversicht ausdrückt. So sind wir auf das Thema der Resilienz gestossen, also der inneren Stärke, die in uns allen schlummert und die wir aktivieren und trainieren können. Denn so wie wir das Immunsystem unseres Körpers stärken, können wir dies auch mit unserer Seele tun.

Eine persönliche Reise mit vielen spannenden Momenten und Erkennt­nissen
Nach einem ersten Brainstorming folgten intensive Recherchen und Gespräche innerhalb des Vorstands, mit Expertinnen und Experten, aber auch mit meinem Freundes- und Bekann­tenkreis. Im Sommer wurde schliesslich der Slogan "Verletzlich, aber stark" geboren und ich habe das entspre­chende Faktenblatt erstellt. Rückblickend kann ich sagen, dass diese Arbeit auch mir persönlich viel gebracht hat, denn beim Schreiben habe ich mich gleich­zeitig mit meiner eigenen Resilienz ausein­an­der­gesetzt. Bewusst und unbewusst hat mich das Thema seit meiner Jugend immer wieder begleitet. Ich bin deshalb während dem Texten auch immer wieder in meine eigene Vergan­genheit eingetaucht und habe meine Ressourcen entdeckt. Dies war eine wertvolle und auch schöne Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin und ich glaube auch, dass mir das reakti­vierte Wissen geholfen hat in den letzten Monaten, als sich die Pandemie-Situation wieder verschärft hat. Denn wenn die sozialen Ressourcen, die Teil der Resilienz sind, plötzlich nicht mehr so nah sind, ist es wichtig, die anderen Pfeiler zu kennen, die uns stärken. Das habe ich bei oftmals virtuellen Treffen in der letzten Zeit immer wieder festge­stellt.

Resilienz ist individuell und vielschichtig
Doch zurück zum Tag der Kranken. Mit der Erarbeitung von Faktenblatt, Medien­mit­teilung und Kurztext zum Thema war die Arbeit noch nicht abgeschlossen, denn wie bereits 2020 war es uns wichtig, der Botschaft auch ein Gesicht zu geben, mit Porträts von Betroffenen, die Mut machen sollen. Abgerundet habe ich meine Arbeit also mit dem Erstellen der Porträts von vier Betroffenen, die mich mit ihren Geschichten sehr berührt und mir nochmals gezeigt haben, wie wichtig, aber auch wie vielseitig und vielschichtig die Resilienz ist und sich uns zeigen kann. Es hat mir aber ebenfalls vor Augen geführt: Es gibt kein Patent­rezept für die Resilienz. Jede und jeder muss seinen eigenen Weg finden. Die gute Nachricht, da es acht Faktoren sind, die auf die Resilienz einzahlen, gibt es mehrere Möglich­keiten, die eigene Stärke auszubauen.

Neugierig geworden? Dann wünsche ich viel Vergnügen beim Eintauchen ins Thema der Resilienz auf der Website des Tag der Kranken. Und wer weiss, vielleicht ist dies ja für den einen oder anderen ebenfalls der Anstoss, sich mit der eigenen Stärke zu befassen und Ressourcen zu entdecken und zu reakti­vieren.

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